Facettensyndrom – Was ist das und was kann man da tun? (Dr. Ralf Hempelmann)

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Dr. Ralf Hempelmann:

Als Facettengelenke bezeichnen wir die Wirbelgelenke. Bei der Lendenwirbelsäule sind vorne die Wirbelkörper über die Bandscheibe verbunden und hinten über die Wirbelgelenke. An diesen drei wichtigen großen Punkten vorne Bandscheiben, hinten Wirbelgelenke liegen die Wirbel aneinander und über die bewegen sie sich auch.
Sie haben die Funktion einerseits als Stoßdämpfer, anderseits als Bewegungsmoment Stabilisierungsmoment und Schutzmoment für die Nerven im Wirbelkanal zu fungieren. Wenn die Bandscheiben im ganz normalen Alterungsprozess des Lebens mehr und mehr verschleißen, dann verschleißen auch die Wirbelgelenke hinten. Die können dann schmerzen. Ein Facettensyndrom ist ein Wirbelgelenkschmerz und dann wird es auch schon wieder kompliziert, da ich anfangs erzählte, welche Strukturen an der Wirbelsäule alle schmerzen können und ähnliche Rückenschmerzen hervorrufen können. D.h. das Facettensyndrom ist klinisch sehr schwer zu diagnositizieren und es gibt keinen klinischen Test, den ich anwenden kann und ein eindeutiges Facettensyndrom ableiten kann. Wer sowas sagt, den würde ich hinterfragen.
Wenn wir bei Rückenschmerzen ein sogenanntes Facettensyndrom in Verdacht haben, dann wird man bestimmte klinische Untersuchungsmethoden machen. Ein weiteres Indiz, das sehr deutlich ist, wäre, wenn Spritzen, die an die Wirbelgelenke oder besser noch an die kleinen Nerven, die die Wirbelgelenke versorgen, die reinen Schmerznerven, wenn dort Spritzen herangesetzt werden und dass den Patienten eine gewisse Zeit hilft, dann sollte man Röntgen, um genau zu sehen, wo diese Spritze sitzt, nämlich an den Nervenenden, die die Wirbelgelenke versorgen. Wenn das für eine gewisse Zeit hilft, ist das zumindest ein deutliches Indiz dafür, dass die Wirbelgelenke an den Rückenschmerzen sehr deutlich beteiligt sind. Was sie sehr häufig sind. Und dann kann man weiter gucken und mit Physiotherapie anfangen oder die kleinen Nervenendigungen koagulieren. Da gibt es verschiedene Methoden, z.B. veröden , damit diese Nervenendigungen nicht mehr weh tun, dadurch können Patienten monatelang eine gute Rückbildung der Rückenschmerzen haben. Das ist nicht bei jedem Patienten und das klappt auch nicht bei jeder Methode. Jedoch ein Facettensyndrom ist letzten Endes ein Wirbelgelenkschmerzsyndrom, das klinisch schwer zu diagnostizieren ist aber welches sicherlich, häufig an chronischen Rückenschmerzen beteiligt ist, aber auch am Hexenschuss beteiligt sein kann.

Außenbandriss am Fuß – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? (Dr. Wolfgang Klauser)

Dr. Wolfgang Klauser:

Außenbandriss am Fuß – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Der Außenbandriss am Fuß tritt normalerweise bei sportlichen Aktivitäten auf oder aber auch bei den Leuten, die vielleicht sich vertreten und dabei den Fuß verdrehen und zwar nach innen verdrehen. Dann kommt es zu einem Reißen des Bandapparates außenseitig in Höhe des Außenknöchels. Der Mensch hat dort im allgemeinen drei große Bänder, die für die Stabilität der Sprunggelenksgabel zur Verfügung stehen und die Knöchelgabel stabilisieren. Unter der Sprunggelenksgabel im allgemeinen die Teile vom Unterschenkel, die vom Schienenbein und Wadenbein ausgemacht werden, d.h. die Innenknöchel-, und Außenknöchelregion, die das Sprungbein am Fuß umfasst. Das bezeichnen als Sprunggelenksgabel.
Therapeutisch gesehen würde man hier erst mal wieder konservativ vorgehen. Wir empfehlen im allgemeinen dort abschwellende Maßnahmen, weil die Patienten mit einem akuten Riss eines solchen Bandes häufig eine deutliche Schwellung mit sich bringen. Dort würden wir versuchen die Schwellung zu reduzieren mit kühlenden Maßnahmen, entzündungshemmenden Maßnahmen. In gleicher Sitzung würden wir aber auch ein Stabilisierung über eine Bandage oder Tapeverband vornehmen, der eine Stabilität für den Patienten bedingt.

Achillessehnenentzündung – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? (Dr. Wolfgang Klauser)

Dr. Wolfgang Klauser:

Achillessehnenentzündung – welche Therapiemöglichkeiten gibt es ?
Die Ursachen der Achillessehnenentzündung sind sehr vielfältig. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, dass ein Patient, der sehr aktiv Sport treibt, sich dort lokal im Bereich der Sehne ein Entzündung zuzieht. Das kann dann lokal zu kleinen Verkalkungen oder zu einer Schwächung der Sehne führen, weil dort im Bereich des entzündeten Sehnengewebes eine kleine Narbe entstehen kann. Hier muss man den Patienten darüber aufklären, dass in solch einem Fall eine gewisse Rissgefahr für die Sehen besteht. Man würde versuchen auch mit physikalischen Maßnahmen also mit konservativen therapeutischen Möglichkeiten dort heranzugehen. Zum Beispiel mit lokalen Massagen, mit entzündungshemmenden Medikamenten, mit Kühlung, mit Sportkarenz, auch vielleicht mit einer gewissen Einlagenversorgund, die dazu führt, dass die Ferse etwas angehoben wird. Es kommt dadurch zu einer Entspannung der Achillessehne und das kann dazu führen, dass die entzündeten Sehnenanteile sich beruhigen. Es gibt noch die weitere Möglichkeit mit Bandagen zu arbeiten. Wenn diese konservativen Maßnahmen allerdings versagen, dann muss man sich auch hier bei entsprechenden Schmerzen, die der Patient hat, darüber Gedanken machen vielleicht eine Operation zu empfehlen. Wobei die Operation selber beinhaltet, dass man die Ursache für diese Sehnenentzündung versucht zu beseitigen. Bei gewissen Veränderungen des Sehnengewebes selber, im Sinne einer Schwächung durch eine Narbe oder auch einer Verknöcherung oder Verkalkung im Sehnengewebe, kann man operativ diese Verkalkungen entfernen und die Sehne sehr fein gesäubert und vorsichtig wieder nähen, wobei der Patient darüber aufgeklärt sein muss, dass die Nachbehandlung sehr langwierig ist.
Eine weitere Ursache für eine Sehnenentzündung kann ein vorspringender Knochenfortsatz von dem Fersenbein sein, der sich dann gegen die Achillessehne vorwölbt und dazu führt, dass die Sehne sich zum einen entzündet aber auch ein Schleimbeutel, der in der Umgebung liegt, sich entzündlich verändern kann. In diesem Fall versucht man mit einer Zurichtung des Schuhs, einem Auspolstern der Fersekappe, zu helfen und die Schmerzen für den Patienten zu reduzieren. Wenn allerdings konservative Maßnahmen versagen, würde auch nur die Operation verbleiben. Man würde dem Patienten diesen Fersenhöcker mitsamt dem entzündeten Schleimbeutel entfernen.