Ischias Schmerzen – Was kann man tun? (Dr. Ralf Hempelmann)

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Dr. Ralf Hempelmann:

Ehe man behandelt, muss man eine Diagnose stellen und wenn man sie nicht stellen kann, was häufig der Fall ist zumindest eine Verdachtsdiagnose, dann kann man beginnen zu behandeln. Ischiasschmerzen können durch unterschiedeliche Dinge kommen, das allerhäufigste ist der Bandscheibenvorfall, die Nervenkanaleinengung der Lendenwirbelsäule durch eine Stenose ( WIrbelkanaleinengung), selten kann der Ischiasnerv in seinem Verlauf beengt sein.
Ischiasschmerzen sind Schmerzen, die die Nerven oder die Nervenwurzeln des großen Ischiasnerven, der eigentlich den gesamten Unterschenkel und Fuß versorgt, betreffen. Eine Kompression oder Verengung des Ischiasnerven am Oberschenkel oder in der Poregion durch bestimmte Muskeln oder sogar durch Tumore, das muss man durch eine gute Vorgeschichte der Patientenuntersuchung herausfinden.
Wenn es die Wirbelsäule ist, dann gilt das gleiche, was man bei einer Wirbelkanaleineengung oder Bandscheibenvorfall machen würde. Man muss in den wenigsten Fällen operieren und die konservative Therapie besteht auch dann aus einer Schmerzmittelbehandlung, dazu gehören Analgetika, also Schmerzmittel, wie Metmizol oder Paracetamol und sogenannte Antiphlogistika, das wären Ibuprofen oder Diclofenac.
Dazu kommen dann die konservative Therapie mit Krankengymnastik, Physiotherapie eben alles, was dazu gehört. Und nur wenn alles nicht hilft und ein klarer Bandscheibenvorfall vorliegt, würde man die Operation machen, dazwischen käme jedoch noch ein Spritzentherapie. Man kann CT-gestützt an die Nervenwurzel Lokalanästhetiker geben, einerseits aus therapeutischen Gründen, weil das bei einigen Patienten auch langfristig gut helfen kann, andererseits auch aus diagnostischen Gründen, weil wenn ich klar bin, ob ein Bandscheibenvorfall gegen die Nervenwurzel drückt und die entsprechenden Schmerzen auch hervorruft, dann würde eine solche Spritze direkt an diese Nervenwurzel, sofern sie dann für eine gewisse Zeit hilft, mir auch ein klares Zeichen dafür geben, dass diese Nervewurzel auch die entsprechende ist, die ich auch operativ befreien könnte.
Zusammenfassend kann man sagen, dass bei Ischiasschmerzen, sprich bei Schmerzen, die wirklich in ein Bein hinein ziehen, häufig auch bis zum Unterschenkel, Fuß hinein und sehr häufig aus der Lendenwirbelsäule kommend, und diese stark sind und auch eine gewisse Zeit anhalten, also nicht nur wenige Stunden oder Tage, man schon zum Arzt seines Vertrauens gehen sollte, damit der einen erstmal gründlich, klinisch untersucht und herausfindet, woher das kommt und dann die entsprechenden meist erst einmal konservativen Maßnahmen einleitet.