Herz MRT- Warum und wie? (arztwissen.tv / Herz & Kreislauf)

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MRT des Herzens – Warum und wie?

Dr. med. Nidal Al-Saadi:

Die MRT ist die Abkürzung für Magnetresonanztomografie. Häufig wird auch der Begriff Kernspintomografie dafür verwandt. Es handelt sich hier um dasselbe Verfahren mit derselben Technik, durch die wir Schnittbilder Ihres Körpers erhalten. Wir erhalten zweidimensionale Bilder aus irgendeiner ausgesuchten Ebene in Ihrem Körper. In diesem Fall geht es um das Herz, das heißt wir konzentrieren uns auf den Brustkorb und machen dort unsere Aufnahmen.

Das Besondere an der MRT-Untersuchung ist die Tatsache, dass diese Untersuchungsform nicht auf Röntgenstrahlen basiert. Röntgenstrahlen können, abhängig von der Dosis und der Häufigkeit, potentiell Schäden an den Zellen und Organen führen. Die MRT erfolgt aufgrund physikalischer Effekte, die auf Magnetfeldern und Radiofrequenzen basieren. Das Besondere an den MRT-Bildern ist, dass man nicht nur sieht, wie bestimmte Strukturen im Körper aussehen, sondern auch was dahinter steckt. Wir können das Gewebe analysieren und wir können die Feinstruktur des Gewebes erkennen, das heißt ich kann sehen, ob sich in dem speziellen Organ oder um das Organ herum Entzündungen, Wasseransammlungen, Bindegewebe, Narben oder zerstörte Zellen befinden. Diese Informationen erhalte ich mit anderen Bilder nicht, da ich bei anderen Bildern nur eine Abbildung der Struktur bekomme und keine Detailinformationen.

Der Ablauf der MRT verläuft wie folgt: Als erstes legen wir eine Kanüle. Eine Kanüle ist ein kleiner Plastikschlauch, der in eine Vene gelegt wird. Über diese Kanüle werden wir dann das Kontrastmittel geben. Auf das Kontrastmittel selbst werde ich später noch detaillierter eingehen.

Die Kanüle bleibt während der Untersuchung in der Vene und an festgelegten Zeitpunkten werden wir das Kontrastmittel darüber in Ihren Körper injizieren.

Das Kontrastmittel brauchen wir um gewisse Kontraste in den Aufnahmen zu erhalten, denn bestimmte Strukturen und bestimmtes Gewebe würden sich sonst auf den Bilder so sehr ähneln, dass eine Auswertung ungenau verliefe. Durch das Kontrastmittel, welches mit dem Blut durch das Gewebe und auch teilweise durch die Gefäße fließt, ist es möglich die Gewebsstrukturen zu unterscheiden, da sich das Kontrastmittel in den unterschiedlichen Geweben unterschiedlich verhält und wir eine stärkere oder schwächere Kontrastierung auf dem Bild erhalten.

Des Weiteren brauchen wir noch EKG-Ableitungen Ihres Herzens, das heißt wir werden mithilfe von Kabeln, die wir auf Ihrer Brust befestigen und einer Antenne, dem sogenannten Empfänger oder Spule, die wir auf ihre Brust legen, ein EKG-Signal empfangen.

Mit dieser Spule, der Antenne für die EKG-Ableitungen, werden Sie dann so weit auf dem Tisch in die Röhre gefahren, bis wir das zu untersuchende Organ im Zentrum des Magnetfeldes haben. Die Beine werden an der einen Seite und der Kopf an der anderen Seite des Zylinders rausragen. Zum Schutz Ihres Gehörs erhalten Sie einen Kopfhörer, der schalldämmend ist und über welchen wir auch die Möglichkeit haben mit Ihnen zu kommunizieren und Ihnen die Kommandos für die Untersuchung geben können. Es ist sehr wichtig, dass Sie diese Kopfhörer aufsetzen, da die Geräusche des Magnetresonanztomografen sehr laut sein können. Diese sind zwar nicht in Permanenz wahrnehmbar, sondern nur wenn die Aufnahmen gemacht werden.

Da Sie nun mit dieser Spule am Tisch fixiert sind und sich nicht frei bewegen können, bekommen Sie auch eine Klingel, mit der Sie sich jederzeit bemerkbar machen können, wenn Sie etwas brauchen. Bei den Aufnahmen ist der Geräuschpegel sehr hoch und wir würden Sie eventuell nicht hören oder verstehen. Die Klingel ist für uns ein Signal, die Aufnahmen zu stoppen und uns Ihrem Bedürfnis zuzuwenden.
Über die Kopfhörer können Sie Musik hören. Sie können auch Ihre eigene mitbringen, damit die Untersuchung so angenehm wie möglich für Sie abläuft.

Die Untersuchungszeit ist variabel und kann bis zu einer Stunde dauern. Es kommt darauf an, welche Informationen wir brauchen und wie gut Sie die Luft anhalten können. Wir haben es hier mit einem bewegten Organ zu tun und da die Aufnahmetechnik nicht besonders schnell ist, können wir nur auswertbare scharfe Aufnahmen machen, wenn Sie nicht atmen. Und umso länger Sie die Luft anhalten können, desto mehr Bilder können wir pro Anhaltemanöver von Ihrem Herzen machen (…)