Impingement an der Schulter – Was kann man da tun? (Prof. Dr. Thorsten Gehrke)

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Prof. Dr. Thorsten Gehrke

Impingement an der Schulter – Was kann man da tun?

Das Impingement an der Schulter ist wahrscheinlich das häufigste Problem, was wir an der Schulter haben. Impingement bedeutet übersetzt „ anschlagen“ „ beengt sein“.
Es handelt sich dabei um eine Beengung, ein Anschlagen, einen Engpass sozusagen zwischen zwei Strukturen an der Schulter, einmal dem Oberarmkopf und dem Dach. Das ist ein knöcherner Vorsprung, den wir gut fühlen können, an unserer Schulter.
An der Außenseite der Schulter ist das knöchernde Dach und darunter bewegt sich dann die Schulter. Unglücklicherweise läuft eine der wichtigsten Sehnen, die der Schultergelenk bewegt, und zwar genau die Sehne, die unseren Arm abspreitzen lässt. Die läuft genau hier zwischen in diesem Engpass, Oberarmkopf Schulterdach. Wenn es jetzt zu einer Beengung dieses Raumes kommt, zwischen Oberarmkopf und Schulterdach, dann wird diese Sehne eben auch beengt und schlägt immer beim Bewegen gegen das Schulterdach und das führt dann zur Veränderung dieser Sehne im Gewebe der Sehne. Sie kann verkalken, parallel dazu kommt es zur einer Entzündung des schützenden Schleimbeutels, der die Sehne eigentlich schützen soll vor einem Anschlagen gegen das Schulterdach. Der entzündet sich und schmerzt auch. Dies alles bezeichnen wir als Impingementsyndrom. Ein typisches Zeichen für ein Impingementsyndrom ist der sog.
„ schmerzhafte Bogen“. Ein ganz einfaches Phänomen: Wir bitten den Patienten Arm abzuspreitzen. Der Arm ist angelegt, der Arm wird abgespreizt bis er die vertikale erreicht hat. Der Patient kann das bis hier ganz gut, dann kann er den Arm aber nicht weiter abspreizen oder nur unter aller aller größten Schmerzen bis er ihn etwa so hoch hat und die letzten 20 Grad kann er wieder frei bewegen. Warum? Weil bis zum Abspreizen hier hat die Sehne diesen Engpass noch nicht erreicht, dann von hier bis hier quält sie sich sozusagen durch diesen Engpass hindurch und wenn sie den Pass passiert hat , in dieser Höhe etwa, die letzen Grad, ist sie wieder frei. Ein klassisches typisches Phänomen, der
„ schmerzhafte Bogen“ , das ist ja ein Bogen, den hier unser Arm beschreibt, beim sogenannten Impingementsyndrom.
Was können wir dagegen tun? Das oberste Ziel muss immer sein diese Situation zu beruhigen, den Schmerz rauszunehmen, die Entzündung rauszunehmen über Medikamente beispielsweise oder auch im Extremfall mal etwas Kortison. Aber das oberste Ziel muss eigentlich immer sein diesen Engpass weiter zu machen. Einmal indem wir Krankengymnastik, Physiotherapie verordnen, die nichts anderes macht als die Muskeln, die den Oberarmkopf nach unten ziehen stärkt, so dass der etwas nach unten gezogen wird, der Sehne wieder mehr Platz lässt oder wenn all das nicht mehr funktioniert, weil der Patient nicht in der Lage ist krankengymnastische Übungen zu machen, weil er schon zu alt ist, dann würde man über eine Arthroskopie, eine Spiegelung des Gelenkes, dazu muss man das nicht öffnen. Man geht mit bestimmten Fräsinstrumenten, so ganz kleine Fräsinstrumente, in das Gelenk hinein und fräst etwas von dem Schulterdach weg, damit die Sehne wieder mehr Platz hat.
Das ist das Impingementsyndrom.