Knorpelschäden am Sprunggelenk – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? (Dr. Wolfgang Klauser)

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Dr. Wolfgang Klauser:

Knorpelschäden am Sprunggelenk – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Die Knorpelschäden am Sprunggelenk können sehr vielfältig sein und auch sehr ausgeprägt oder auch nur sehr gering ausgeprägt. Im allgemeinen ist das ein sehr schwieriges Kapitel, weil wir auch dort davon ausgehen müssen, dass anatomisch gesehen der Knorpel am Sprunggelenk relativ stark belastet wird. Wir haben hier eine sehr kleine Gelenkfläche. Diese kleine Gelenkfläche hat dazu geführt, dass der Knorpel am Sprunggelenk sehr gesondert und sehr dick ausgearbeitet und ausgebildet ist. Wenn es dort zu Knorpelschäden kommt, dann ist es für uns relativ schwierig die zu reparieren. Grundsätzlich würde man auch hier versuchen zunächst mit konservativen Maßnahmen zu arbeiten, in der Art, dass man sagt, wir versuchen hier eine Ruhigstellung, um die entsprechenden Schäden, die dort auftreten können, vielleicht von ihren Symptomen her wieder etwas zu beruhigen. Im allgemeinen führt das aber meistens nicht zu einem dauerhaften Erfolg und letztendlich kommt es dann doch zur Operation, wobei es hier viele verschiedene Maßnahmen gibt, um letztendlich Knorpelschäden einigermaßen zu beheben, insofern das möglich ist.
Zum Einen gibt es da die Gelenkspiegelung, die uns die Möglichkeit gibt den Knorpelschaden zu begutachten und eventuell Bohrungen im Knorpel oder am Knorpel, der geschädigt ist, vorzunehmen, um dort eine Blutversorgung wieder auftreten zu lassen, die besser ist, so dass da so eine Art Ersatzknorpel auftritt. Dieser Knorpel ist im allgemeinen nicht so belastbar, wie der gesunde Knorpel, der einmal da gewesen ist. Wenn der Knorpeldefekt größer ist und auch tiefergehend, so dass auch der Knochen mit involviert ist, würde man allerdings dazu übergehen müssen über eine Knorpelverpflanzung zu sprechen. Das sind heute sehr moderne Techniken, da gibt es verschiedene Verfahren, wo wir versuchen mit körpereigenen Zellen zu arbeiten oder aber auch mit körpereigenen Plasmabestandteilen des Blutes, um dort einen Ersatzknorpel zu züchten. Der ist auch nicht so lange haltbar und so belastbar, wie der Knorpel, der mal dagewesen ist.