Knieprothese – welche ist die Richtige für mich? (arztwissen.tv / Knie & Hüfte)

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Knieprothese – welche ist die Richtige für mich?

Das hängt prinzipiell davon ab, welche Gelenkanteile bei Ihnen von der Arthrose betroffen sind, das heißt wo sich der Verschleiß am stärksten ausgewirkt hat. Beispielsweise sind wir heute in der Lage jedes Kompartiment, das heißt jeden Gelenkanteil auch isoliert zu ersetzen.

Sie sehen hier das Modell einer so genannten Schlittenprothese, das heißt es ist nur ein Gelenkanteil ersetzt, der andere verbleibt in seiner ursprünglichen Form, wodurch sozusagen dieser Teil der Arthrose beseitigt ist. Sollte die Arthrose beide Anteile des Kniegelenks befallen haben, so ist es auch möglich dies mit einer so genannten bikondulären Endoprothese zu versorgen, weil sie beide Oberschenkelhälften abdeckt. Wie Sie sehen wird gleichzeitig die gesamte Unterschenkelknochenebene auch mit diesem Gelenkersatz überdeckt. Man sieht hier, dass die Prothese letztendlich nur durch die Seitenbänder geführt wird und in sich keine Kopplung aufweist. Sollten die Seitenbänder nicht mehr intakt sein, so ist es notwendig Prothesen mit einem höheren Kopplungsgrad zu verwenden, die in der Mitte einen Zapfen haben (ein Verbindungsstück zwischen dem Oberschenkel und dem Unterschenkel), damit es zu keiner Instabilität kommt. Hier sehen wir ein weiteres Modell einer bikondulären Oberflächenersatzprothese, das heißt auch hier ist der gesamte Gelenkbereich ersetzt. Es lässt sich auch die Rückfläche der Kniescheibe ersetzen, wie man an diesem weißen Kunststoff erkennen kann, so dass letztendlich sämtliche Gelenkabschnitte durch die Prothese ersetzt wurden.

Betrifft die Arthrose das gesamte Gelenk, so ist diese Art von Prothese, die beide Gelenkflächen im Hauptgelenk ersetzt, die mit am häufigsten verwandte. Worauf kommt es bei der Implantation einer solchen Prothese an? Wir hätten gerne am Ende der Operation eine gerade Beinachse, so dass die Last zentral durch das Kniegelenk läuft. Welche Vorteile hat dies? Es wird keines der Kompartimente zu stark belastet und es findet eine gleichmäßige Belastung der Prothese in allen Anteilen statt, wodurch wir uns eine gleichmäßigere Belastung des Kunststoffteils und weniger Abrieb erhoffen. Die Prothese hält dadurch länger. Genauso wichtig ist es, dass die Außen- und Innenbänder in Beugung und Streckung unter einer gleichen Spannung stehen. Stehen die Bänder zu irgendeinem Zeitpunkt des Bewegungsablaufes nicht unter einer gleichen Spannung, führt dies zu einer Instabilität.

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