Herzschrittmacher Was bedeutet das

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Ich bekomme einen Herzschrittmachern was bedeutet das eigentlich?

Dr. med. Dierk Moyzes : „Wenn ein Schrittmacher implantiert werden soll, geschieht das normalerweise auf folgendem Weg: Unterhalb vom rechten Schlüsselbein wird auf einigen Zentimetern die Haut geöffnet und von dort aus dann ein Zugang geschaffen zum Venensystem, zur Vene unterhalb des Schlüsselbeins durch eine Punktion oder Präparationen. Das ist eine kleine Freilegung, die operativ geschieht. Und durch ganz kleine Schläuche, die in die Vene eingelegt werden, können dann Schrittmacherkabel in das rechte Herz vorgebracht werden.

Ein Kabel wird normalerweise am Boder oder an der Spitze des rechten Herzens fixiert, entweder mit einem ganz kleinen Anker oder einer kleinen Schraube, die aussieht wie ein Korkenzieher oder eine kleine Spirale vielleicht.

Und die andere Sonde, die andere Elektrode, das andere Kabel wird es am Dach des rechten Vorhofs auch mit ganz kleinen Schrauben angeschraubt.

Wenn die Schrittmachersonden sicher im Gewebe verankert sind, dann werden diese mit kleinen Schrauben am Schrittmacher befestigt und dann wird der Schrittmacher unter das Bindegewebe, unter der Haut unter dem Schlüsselbein – auf der rechten Seite normalerweise in eine kleine Tasche gelegt. Die Tasche wird mit Nahtmaterial verschlossen, genau wie die Haut darüber.

Abschließend wird noch die Lage von den Schrittmachersonden und dem Schrittmacher mit einem Röntgenbild überprüft. Außerdem werden abschließende elektronische Messungen durchgeführt.

Der Schrittmacher wird unterhalb des Schlüsselbeins in dieser Region für Sie tastbar sein. Er wird unter dem Gewebe zu spüren sein, aber wird Sie bei den Bewegungen des Alltags nicht weiter stören. Zum Beispiel einen Sicherheitsgurt werden Sie ohne Probleme aufnehmen können.

Die Narbe wird innerhalb von 10 Tagen abheilen. Der Faden in der Haut , den wir zum Wundverschluss nehmen, wird sich selber auflösen sodass wir oder ihr Hausarzt nach der Operationen die Wundversorgung begleiten können.

Und spätestens 6 Wochen nach der Operation werden wir die elektrischen Eigenschaften des Schrittmachers noch einmal testen. Dann im weiteren Verlauf alle 6 Monate eine Schrittmacher Funktionsprüfung durchführen.

Ich habe hier ein Modell von einem Schrittmacher mitgebracht. Genauer gesagt ist dies hier ein Defibrillator – also ein Schrittmacher, der neben der Schrittmacherfunktion auch noch die Eigenschaft besitzt, Not Schocks abzugeben. Deswegen ist dieses Objekt ein bisschen größer und ein bisschen dicker als ein normaler Schrittmacher aber unwesentlich.

An diesem Gerät kann man erkennen, dass es im Prinzip 2 Teile gibt: Den Batterieteil, der unten sitzt mit allen elektronischen Leitungsfunktionen und den Konnektor Block im oberen Teil, in dem die Schrittmachersonden mit kleinen Schrauben befestigt werden.
Die Schrittmachersonde führen von hier aus auf direktem Wege durch die Venen zum Herzen.

Einer der wichtigsten Gründe, einen Schrittmacher zu implantieren, ist langsamer Pulsschlag in Verbindung mit Symptomen wie Schwindel oder Bewusstlosigkeit. Wenn der Schrittmacher implantiert ist, hat er die Aufgabe, dem Herzen Impulse zu geben. Das heißt also den Herzschlag anzuregen und damit die Pausen und die damit verbundenen Symptome zu verhindern.

Die Schrittmacherbatterie hat normalerweise eine Lebensdauer von 7 bis 10 Jahren. Wenn die Batterien leer ist, wird ein Schrittmacherwechsel notwendig. Dieser läuft ähnlich ab wie bei der Schrittmacherimplantation. Das heißt, entlang der alten Narbe wird die Haut nachdem sie betäubt worden ist, wiedereröffnet. Der alte Schrittmacher wird herausoperiert, die Sonden werden abgeschraubt, getestet, ob sie noch richtig funktionieren. Dann wird der neue Schrittmacher angeschraubt an dieselbe Stelle, an der der alte Schrittmacher gelegen hat und
neu implantiert.“

Inhalt erstellt: 29.08.2013
letzte Aktualisierung/Aktualitätsprüfung: 29.08.2013

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